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Partnerstädte

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19 Jahre Freundeskreis für Städtepartnerschaft Königstein/ Sächsische Schweiz e.V. im Jahr 2010
    

Es gibt Königstein in Deutschland dreimal:

  • Königstein im Taunus
  • Königstein in der Oberpfalz
  • Königstein in der Sächsischen Schweiz.

Da lag eigentlich nichts näher, als zu einem Zeitpunkt, da es möglich wurde, Kontakte zwischen diesem "Dreigestirn" zu suchen und aufzubauen.


Anknüpfend an die Initiativen von 1984 aus dem Taunus-Königstein konnten nach dem Fall des "Eisernen Vorhanges" nunmehr Gedanken in Taten umgesetzt werden. Dazu wurden in den Jahren 1991/92 die Freundeskreise der Städtepartnerschaft gegründet.

Seit dieser Zeit haben vielseitige Aktivitäten von allen Seiten ein festes Band der Freundschaft und Verbundenheit zwischen Bürgern, Institutionen, Vereinen und Familien aus den drei Städten gleichen Namens wachsen lassen.

Regelmäßige Veranstaltungen, Zusammenkünfte und Arbeitstreffen kennzeichnen die Arbeit der Freundeskreise. So beispielsweise das alljährliche Dreiertreffen in der Oberpfalz (bei uns auch als "Dreikönigstreffen" bekannt) oder gegenseitige Besuche von Vereinen, Sport-, Senioren- oder Jugendgruppen zu den regionalen Stadt-, Markt- oder Burgfesten. Bei vielen dieser Begegnungen treffen sich die Vorstände der Freundeskreise zu Arbeitsgesprächen. Darüber hinaus gehören zum Vereinsalltag auch Kontakte nach Frankreich und in die Tschechische Republik.

So helfen die Mitglieder des Freundeskreises mit, die Menschen einander näherzubringen, die Völkerverständigung zu fördern und durch Kennenlernen der gegenseitigen Lebensarten mitzubauen am gemeinsamen Haus Europa.

Partnerstadt Trmice (Türmitz) in Tschechien

Königstein in der Oberpfalz

Der Name Königstein/Opf. erscheint in der Geschichte erstmals um das Jahr 1130 als CHUNGSTEIN, was soviel wie Königsburg bedeutet. Es war der Sitz der Reichsministeralien von Königstein, die urkundlich im Jahre 1125 genannt werden und nach 1250 ausstarben. Sie waren mit den Herren von Reicheneck, deren Sitz die Burg Reicheneck bei Happurg im Pegnitztal nahe Hersbruck war, stammverwandt. 1393 kam Königstein an Herzog Stephan II. von Bayern-Ingolstadt. Schon im Jahre 1357 wurde das Dorf Königstein zum Markt erhoben. Bis zum Jahre 1623 stand Königstein unter der Herrschaft der Herren von Breitenstein, deren Turnierschild der Markt ab 1817 als Marktwappen führte. Dieses Hoheitszeichen, von Silber und Blau geteilt, wurde dem Markt von König Max I. Joseph 1817 verliehen. Es entspricht dem Schild der Herren und späteren Freiherren von Breitenstein.

Im Ortsteil Gaißach haben wir die älteste Siedlung vor uns , angelegt in der Zeit zwischen 600 und 800 n.Chr. Die ersten Neusiedler waren Bayern. Von der Urzelle des Marktes Königstein raunt die Sage: vier Bauern hätten in der "Hüft" (bei den Gehöften) ihre Blockhäuser errichtet. Die Sage weiß dann weiter von der Gründung der Burg Königstein zu berichten. Bei einem Umritt um des Reiches Grenzen kam der König auch in die hiesige Gegend. Auf einer Anhöhe entdeckte er zwei turmartige Felsen. Den westlichen, breiteren bestieg er. Von der prächtigen Aussicht in die herrliche Landschaft war er entzückt. Er ließ sich auf dem Felsen (dem Königsfelsen) ein Festmahl bereiten. Die vier Bauern in der Hüft dienten nach Hofsitte. Der König beschloss in seiner Begeisterung, auf dem Felsen eine Burg errichten zu lassen und gab ihr zur Erinnerung an das fröhliche Mahl den Namen Königstein.

Eingebettet in dem geschützten Talkessel der Frankenalb, gehört die Region um den Erholungsort Königstein mit zu landschaftlich reizvollsten und abwechslungsreichsten Gebieten der Oberpfalz und darüber hinaus von ganz Nordbayern. Der Ossinger mit seinem Aussichtsturm ist eines der beliebtesten Wanderziele der Marktgemeinde. Durch schattige Laubwälder führt ein abwechslungsreicher Weg nach oben. Die Maximiliansgrotte bei Krottensee zählt mit zu den größten und schönsten Tropfsteinhöhlen in Deutschland.

Mit einer Ausnahme treffen sich seit 1992 Einwohner aus den drei Königsteins in der Oberpfalz zum "Dreikönigstreffen". Bei geselligem Beisammensein tauschen die Bürger der Namensgleichen Neuigkeiten aus und pflegen alte und neue Freundschaften.

Ein Blick in die Vorgeschichte von Königstein weist aus, dass einen Kilometer nördlich sich die älteste bisher entdeckte menschliche Wohnstätte in der Oberpfalz befindet, der felsgekrönte Berggipfel "Küh-Loch". Professor Dr. Birkner stellte 1918 fest, dass der Mensch der Altsteinzeit zwischen 30.000 und 10.000 v.Chr., da der Jura noch Tundra und Steppe war, hier gehaust hat.

Königstein in der Oberpfalz

Trmice in Tschechien

Im Tal des Flusses Bilina, am Fuße des Böhmischen Mittelgebirges, liegt die Stadt Trmice. Die ursprüngliche Gemeinde änderte oft ihren Namen - Trmice, Tumice, Türmitz. Es ist bemerkenswert, dass dieses Gebiet zu den meistbesiedelsten in der Umgebung von Usti gehört, und zwar schon seit der Zeit des jüngeren Paläolithikums, wie reiche archäologische Funde beweisen.

Die ersten schriftlichen Erwähnungen stammen aus dem Jahre 1305. Im Jahre 1664 erteilte Graf Nostritz der Gemeinde Trmice das Marktrecht und in denselben Jahr verlieh ihr Kaiser Leopold I. das Stadtwappen und erhob diese zur Stadt. In der Stadt wurden regelmäßig alljährliche Märkte veranstaltet. Zu den interessantesten gehörten die sogenannten Mohnmuschelmärkte, die immer in der ersten Woche nach Ostern veranstaltet wurden. Im 18. Jahrhundert wandelte sich die vorwiegend landwirtschaftlich und handwerklich orientierte Kleinstadt zu einer Industriestadt. In dieser Region begannen sich das Schuhmacherhandwerk und die Textilindustrie zu entwickeln. Auf Grund des Braunkohlevorkommens kamen am Ende des 18. Jahrhunderts weitere Industriefirmen dazu, wie eine Teefabrik, eine Bierbrauerei, eine Zuckerfabrik, eine Viehfutter- und eine Klebstofffabrik und andere. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde ein leistungsfähiges Kraftwerk gebaut, welches fast ganz Nordböhmen mit Strom versorgt.

Als Usti zum Bestandteil von Deutschland wurde, kam es durch eine Anordnung der Nazipartei zur Eingliederung der Stadt Trmice in die Stadt

Usti n. L. Nach dem Kriegsende gelang keiner der Versuche, die Selbstständigkeit wiederzuerlangen, und so teilte Trimce das Schicksal der sozialistischen Kleinstadt, und degenerierte zu ihrer Industriezone. Erst nach dem Fall der kommunistischen Vorherrschaft wurde im Jahre 1991 die Tradition der Selbstverwaltung erneuert und Trmice wurde wieder zu einer selbstständigen Gemeinde. Am 20.01.2002 besiegelten Trmice und Königstein eine Städtefreundschaft.


Königstein im Taunus

Das Gründungsdatum der Königsteiner Burg und der Stadt liegt im Dunkeln und ist sagenumwoben. Glaubt man der bekanntesten Sage, so war es der Merowingerkönig Chlodwig (466 bis 511 n.Chr.), der auf einem Taunusberg eine Burg sowie im benachbarten Tal eine Kapelle errichten ließ - aus Dank für jene ihm an diesem Ort widerfahrene Prophezeiung einer Jungfrau, die ihm den Sieg gegen die Alemannen versprach (was sich auch tatsächlich bewahrheitete).

Urkundlich findet man Königstein zum ersten Mal im Jahre 1215 erwähnt. Die Errichtung der Burg muß daher mit hoher Wahrscheinlich auf das 12. Jahrhundert zu Zeiten des Kaisers Barbarossa datiert werden. Die Burg und die sich unterhalb entwickelnde Siedlung lagen an der damals wichtigen Handelsstraße zwischen Frankfurt und Köln; zu ihrem Schutz diente offensichtlich auch die Festungsanlage.

Die ersten Herren von Königstein waren zu jener Zeit die Grafen von Nürings, aber schon 1239 ging die Burg als Reichslehen in den Besitz der Herren von Hagen-Münzenberg über. Ihnen folgten von 1255 bis 1418 die Herren von Bolanden-Falkenstein, in deren Regentschaft Königstein 1313 die Stadtrechte erhielt. Den Herren von Eppstein, denen der Besitz der Falkensteiner in Erbfolge zugefallen war, folgten wiederum 1535 die Grafen von Stolberg, die - der Lehre Luthers zugetan - die Reformation einführten.

Seit 1581 gehörte Königstein dann zum Kurfürstentum Mainz, das sich die Grafschaft mit Gewalt einverleibt hatte. Am Anfang des 17. Jahrhunderts setzte die Gegenreformation ein und der Ausbau der Burg zu einer mächtigen Festungsanlage wurde fortgesetzt. Im Verlauf der Revolutionskriege wurde die Festung aber 1796 durch eine vermutlich unbeabsichtigte Sprengung von den Franzosen erheblich zerstört. Königstein kam 1803 zum Fürstentum Nassau-Usingen, aus dem später zusammen mit Nassau-Weilburg das Herzogtum Nassau entstand. Seit 1866 als Teil Nassaus in preußischer Hand, gehört Königstein seit 1945 zum Bundesland Hessen. Mit der Gebietsreform 1972 verloren die benachbarten Orte Falkenstein, Mammolshain und Schneidhain ihre Selbstständigkeit und wurden nach Königstein eingemeindet.

Mit der Errichtung einer Kaltwasserheilanstalt im Jahr 1851 begann für das einst verarmte Königstein auch ein wirtschaftlicher Aufschwung. Der Kurbetrieb erreichte kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 seinen bisherigen Höhepunkt. Im Jahr 1935 bekam die Stadt Königstein das Prädikat "Heilklimatischer Kurort" verliehen, das sie noch heute trägt.

Am 26.05.1991 wurde die Städtepartnerschaft mit der Stadt Königstein im Taunus nach verschiedenen, vorherigen gegenseitigen Besuchen auch offiziell begründet.

Königstein im Taunus